Ein neues Fahrrad kauft man nicht allzu oft. Dementsprechend sorgfältig sollten Sie auch das für Sie passende Fahrrad auswählen. Denn ein Fahrrad, auf dem Sie nicht gerne fahren, wird unterm Strich dann auch wenig gefahren werden. Überlegen Sie sich also vor dem Kauf gut, was Ihre Ansprüche sind. Wollen Sie das Fahrrad nur als Mittel nutzen, um von A nach B zu gelangen? Oder wollen Sie ein Fahrrad, mit dem Sie auch mal unter einem sportlichen Aspekt fahren können? Oder wollen Sie ein spezialisiertes Modell wie etwa ein Mountainbike für Downhill-Fahrten oder ein Rennrad für Geschwindigkeitsrekorde? Sie werden online bei den verschiedensten Händlern ein Fahrrad für jeden Geschmack finden. Und die meisten Händler bieten ihnen die Möglichkeit, Ihr neues Fahrrad per Ratenzahlung zu zahlen.
Fahrrad auf Raten: Bedingungen
Die Option, ein Fahrrad auf Raten zu kaufen, steht prinzipiell jedem Kunden offen – auch Neukunden bei Ihrer Erstbestellung. Sie müssen lediglich die jeweiligen Voraussetzungen erfüllen – allen voran müssen Sie über eine gute Bonität verfügen. Denn diese ist das entscheidende Kriterium bei der Vergabe eines Ratenkredits. Ermittelt wird Ihre persönliche Zahlungsfähigkeit auf Basis von Daten von Wirtschaftsauskunfteien wie der Schufa oder Infoscore. Diese errechnen aus verschiedenen Datensätzen, zu denen unter anderem Ihre persönliche Kredithistorie und Daten über Ihre Bankkonten und Kommunikationsdienstverträge zählen, ein Scoring, anhand dessen Händler und Banken entscheiden, ob Sie einen Ratenkredit erhalten oder nicht.
Wenn Ihre Bonität ausreichend gut ist, müssen Sie lediglich noch ein paar formelle Voraussetzungen erfüllen, im Ihr Fahrrad in Raten zahlen zu können. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein sowie über ein deutsches Bankkonto und einen Wohnsitz in Deutschland verfügen. Außerdem werden Sie ab einer gewissen Kreditsumme einen Nachweis über ihr Gehalt erbringen. Dies geht für gewöhnlich recht unkompliziert mittels Ihrer Gehaltsabrechnung.
Als Festangestellter mit einem unbefristeten Vertrag haben Sie gute Chancen, dass Ihr Antrag auf Ratenzahlung auch bewilligt wird, sofern Sie nicht noch zu viele andere Kredite unterhalten. Schwieriger kann es dagegen werden, wenn Sie Student, Azubi oder Selbstständiger sind. In diesen Fällen ist eine Ratenzahlung nicht ausgeschlossen, hat aber oft deutlich strengere Voraussetzungen.
So finden Sie die besten Konditionen für eine Fahrrad-Finanzierung
Die Richtlinien für günstige Kredite ist recht einfach: Je geringer die Zinsen und je kürzer die Laufzeit, desto günstiger ist auch der Ratenkredit für Sie. Mit einer Ausnahme: Eine 0-Prozent-Finanzierung, also eine Ratenzahlung ohne Zinsen, ist immer die günstigste Variante, egal wie lang die Laufzeit ist. Denn bei solchen Ratenkrediten zahlen Sie am Ende nur den Kaufpreis, ohne zusätzliche Kosten. Sollten Sie auf so ein Angebot stoßen, sollten Sie es also unbedingt wahrnehmen.
Wenn Sie keine 0-Prozent-Finanzierung für das Fahrrad Ihrer Wahl finden, ist das ausschlaggebende Kriterium für die Kreditkosten die Laufzeit. Zwar gibt es auch Angebote mit unterschiedlichen Zinsraten, aber der Unterschied besteht selten aus mehr als ein oder zwei Prozentpunkten. Deutlich mehr Potential, um Zinskosten zu sparen, bietet da die Laufzeit. Je nach Preis des Fahrrads kann ein Jahr mehr oder weniger hier schon einen Unterschied im dreistelligen Bereich ausmachen. Achten Sie also darauf, dass Sie einen Vertrag mit möglichst kurzer Laufzeit auswählen, ohne sich mit den monatlichen Raten finanziell zu überheben.
Ihre monatlichen Ratenhöhe können Sie bei Bedarf mit einer Anzahlung senken, die Sie am Anfang der Vertragslaufzeit leisten. Wenn der Händler Ihre Wahl nur eine Ratenzahlung ohne Anzahlung ermöglicht, wenden Sie sich an den Kundendienst. Oft kann in dieser Frage nachverhandelt werden.
Das richtige Fahrrad finden
Die Wahl des richtigen Fahrradtyps hängt ganz wesentlich davon ab, wofür Sie den Drahtesel einsetzen wollen. Möchten Sie einfach morgens auf dem Fahrrad zur Arbeit oder suchen Sie ein echtes Sportgerät. Die Auswahl an Fahrradtypen ist groß, und für jede Art von Fahrrad gibt es letztlich auch eine Daseinsberechtigung.
Citybike: Unterwegs in der Stadt
Citybikes sind für den Einsatz in der Stadt konzipiert. Sie haben meist 28-Zoll-Räder mit schmalen Stollenprofil und einen Rahmen mit tiefem Durchstieg, der das Aufsteigen vereinfacht. Ein Nachteil von Citybikes ist es, dass es mit ihnen zumeist nicht möglich ist, schnell und sportlich unterwegs zu sein.
Crossbike: Symbiose für Stadt und Land
Auch bei Crossbikes herrschen 28-Zoll-Räder mit Stollenprofil vor. Oft wird auf Dinge wie Schutzbleche oder Gepäckträger verzichtet. Crossbikes sind schnell und wendig und für den Einsatz in der Stadt und der Natur geeignet. Aber Vorsicht: Wenn Sie Ihr Crossbike gemäß der StVO ausstatten wollen, fallen Zusatzkosten an.
Tourenrad: Der Langstreckenspezialist
Tourenräder sind für Radwanderer entworfen. Mehrtägige Radtouren oder wirklich lange Strecken sind die Spezialität dieses Radtyps. Sie haben vorne und hinten einen Gepäckträger und Befestigungsvorrichtungen für Satteltaschen. Tourenräder zeichnen sich durch eine aufrechte, rückenschonende Sitzposition aus. Aufgrund ihres hohen Gewichts sind sie eher nicht für den Einsatz im Alltag geeignet.
Trekkingrad: Der Alleskönner
Trekkingräder sind wahre Alleskönner. Mit 28-Zoll-Rädern, Lichtanlage und Gepäckträger sind sie für nahezu jedes Gelände geeignet. Egal ob Wochenendtour, Ausflug oder ein Weg durch die Stadt – ein Trekkingrad passt immer.
Rennrad: Im Geschwindigkeitsrausch
Rennräder sind allein darauf ausgelegt, möglichst viel Strecke in kurzer Zeit zurückzulegen. Mit anderen Worten: Es geht, wie der Name bereits impliziert, um Geschwindigkeit. Diesem Umstand tragen Rennräder mit Verzicht auf überflüssige Ausstattung, einem extrem leichten und starren Rahmen und schmalen, meist nahezu profillosen Reifen Rechnung. Dies resultiert darin, dass diese Art Rad nichts im Gelände verloren hat.
Mountainbike: Mit Vollgas durchs Gelände
Das Mountainbike ist das genaue Gegenteil vom Rennrad: Es ist voll aufs Gelände ausgelegt. Stabile, oft gefederte Rahmen und breite Reifen mit tiefem Profil sorgen für gute Geländegängigkeit. Ein Mountainbike können Sie problemlos auch in der Stadt fahren, aber so richtig wohl fühlt sich diese Art Fahrrad nur in der Natur.
Das E-Bike: Mit Hilfsantrieb ans Ziel
Fahrräder mit elektronischem Hilfsantrieb werden immer häufiger. Die Antriebshilfe kann an unterschiedliche Fahrradtypen angebracht werden, Sie werden aber nie ein Mountainbike oder Rennrad mit elektrischem Motor finden. E-Bikes sind ideal für Menschen, die die Flexibilität eines Fahrrads mit der Bequemlichkeit motorisierter Fahrzeuge verbinden wollen. Das macht sie beispielsweise zum perfekten Begleiter für den Weg zur Arbeit.
Fahrrad auf Raten ohne Schufa
Wenn Ihr Antrag auf den Fahrrad-Ratenkauf abgelehnt wird, liegt das meist an Ihrer Bonität. Wenn die Bank zu dem Schluss kommt, dass die Vergabe eines Kredits in Ihrem Fall mit zu viel Risiko verbunden wäre, dann wird sie den Antrag ablehnen. Als Alternative drängt sich in solchen Fällen eine Fahrrad-Finanzierung ohne Bonitätsprüfung an. Solche Angebote sind selten, aber durchaus zu finden. Von ihnen ist aber grundsätzlich abzuraten. Derartige Kredite können nicht in Zusammenarbeit mit einer Bank angeboten werden, da diese zu einer Bonitätsprüfung verpflichtet ist. Eine Ratenzahlung trotz Schufa-Eintrag kann daher nur direkt von Händlern angeboten werden. Diese lassen sich das zusätzliche Risiko durch hohe Zinsen gut bezahlen.
Wenn Ihr Antrag abgelehnt wurde, versuchen Sie es ruhig bei einem anderen Händler erneut. Unterschiedliche Händler arbeiten oft mit verschiedenen Banken zusammen, die unter Umständen andere Ansprüche an Ihre Bonität haben. Es ist also durchaus möglich, dass Ihr Antrag bei einem anderen Händler bewilligt wird. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es die klügste Lösung, auf den Kaufpreis zu sparen und Ihr neues Fahrrad auf Rechnung oder direkt zu kaufen.