Mit dem Führerschein wird oft ein Gefühl von Freiheit und ein gewisses Lebensgefühl assoziiert. Leider kostet er auch eine ganze Stange Geld. Das fängt mit den Kosten für die Grundgebühr der Fahrschule und die Fahrstunden an, hört damit aber nicht auf. Hinzu kommen die Kosten für Lernmaterialien, einen Erste-Hilfe-Kurs, Passbilder (zugegebenermaßen ein eher kleiner Posten) und Prüfungsgebühren. Es kommt insgesamt einiges zusammen, und der Führerschein wird oft teurer als geplant. Jeder hat seine eigene Lerngeschwindigkeit, und wie viele Fahrstunden wirklich benötigt werden, kann im Vorfeld nur schwierig eingeschätzt werden. Hinzu kommt das Risiko, ein Mal oder sogar öfter durch die praktische Prüfung zu fallen, was den Führerschein pro Versuch um einige Hundert Euro teurer macht. Um es kurz zu machen: Der Führerschein bedeutet nicht nur Freiheit, ihn zu bekommen stellt auch noch eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung dar. Glücklicherweise können Sie den Führerschein grundsätzlich auch per Ratenzahlung bezahlen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie ihren Führerschein in Raten zahlen können.
Führerschein auf Raten: Diese Möglichkeiten gibt es
Ein altes Sprichwort besagt, dass viele Wege nach Rom führen. So ist es auch mit der Führerschein-Finanzierung. Es gibt verschiedene Wege, die Sie dafür beschreiten können, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.
Quasi-Ratenzahlung über die Dauer des Fahrschulbesuchs
Letztlich muss niemand den Führerschein in auf einmal bezahlen. Beim Eintritt in die Fahrschule wird die Grundgebühr fällig, die die Teilnahme am Theorieunterricht erlaubt. Die Fahrstunden und die Gebühren für die Prüfungen werden erst bezahlt, wenn sie anfallen. Im Falle der Fahrstunden wird entweder jede Stunde einzeln bezahlt oder die Fahrschule stellt Ihnen wöchentlich oder monatlich eine Rechnung aus. Wenn Sie Ihren Führerschein nicht gerade in einem Intensivkurs machen, handelt es sich dabei effektiv um eine Ratenzahlung, da Sie den Preis für Ihren Führerschein so über mehrere Monate strecken können.
Diese Art der Führerschein-Finanzierung hat jedoch Nachteile. Zum einen ist der Betrag, der monatlich fällig wird, recht hoch. Wenn Sie nicht gerade mehrere Hundert Euro (wir reden hier von 500 Euro oder mehr) für den Führerschein zur Verfügung haben, wird der Lernfortschritt stark von Ihren finanziellen Möglichkeiten abhängen und die Dauer des Fahrschulbesuchs kann sich unnötig in die Länge ziehen – was den Führerschein noch teurer machen dürfte, da ein recht kurzer Abstand zwischen den einzelnen Fahrstunden elementar wichtig für die Lerngeschwindigkeit ist.
Vereinbarung einer Ratenzahlung mit der Fahrschule
Einige Fahrschulen bieten Ihnen eine Ratenzahlung als Möglichkeit zur Führerschein-Finanzierung an. Dabei handelt es sich entweder um eine Ratenzahlung direkt an die Fahrschule oder um einen Kreditvertrag mit der Partnerbank der Fahrschule. Speziell bei der Führerschein-Finanzierung über eine Partnerbank wird eine Bonitätsprüfung durchgeführt, mit deren Ergebnis die Führerschein-Ratenzahlung steht und fällt.
Der Vorteil dieser Art, den Führerschein zu finanzieren, ist, dass Sie die Kosten auch nach dem Erhalt des Führerscheins bequem in Raten abbezahlen können. Wenn Sie eine entsprechend lange Laufzeit mit der Fahrschule oder der Bank vereinbaren, wird sich die finanzielle Belastung entsprechend in Grenzen halten. Denken Sie allerdings daran, dass über die Dauer der Laufzeit Zinsen anfallen, was die Kosten für Ihren Führerschein erhöhen wird.
Führerschein-Finanzierung über einen Sofortkredit von einer Bank
Natürlich können Sie auch einen vom Führerschein unabhängigen Sofortkredit von einer Bank nutzen, um die Fahrschule in Raten zu zahlen. Sofortkredite kombinieren eine schnelle Entscheidung über Ihren Kreditantrag inklusive einer schnellen und kompletten Auszahlung der Kreditsumme mit niedrigen Zinsen. Sofern Sie über die nötige Bonität verfügen, handelt es sich bei einem Sofortkredit um eine gute Möglichkeit der Führerschein-Finanzierung. Gerade mit 18 kann es aber unte rUmständen schwierig sein, an einen solchen Kredit zu kommen. Das Angebot ist breit gefächert, weswegen Sie die einzelnen Kredite ausführlich vergleichen sollten, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Eine gute Anlaufstelle ist dabei unser Sofortkredit-Vergleich.
Führerschein auf Raten mit einem Peer-to-Peer-Kredit
Wer nicht auf einen klassischen Kredit zurückgreifen kann oder will, für den ist ein sogenannter Peer-to-Peer Kredit möglicherweise noch eine gute Variante, um den Führerschein zu finanzieren. Es handelt sich dabei um einen Kredit von Privatpersonen für Privatpersonen. Mit einem P2P-Kredit ist auch Führerschein auf Raten trotz negativer Schufa möglich. Zwar spielt die Bonität auch bei Projekten für P2P-Kredite eine Rolle, aber theoretisch ist so auch ein Kredit ohne Schufa realisierbar. Eine gute Bonität erleichtert die Sache zwar auch auf den Vergabeplattformen für P2P-Kredite, aber auch ohne Bonitätsprüfung können Sie dort einen Kredit erhalten. Mit diesem Kredit können Sie dann die laufenden Kosten für die Fahrschule begleichen.
Im deutschsprachigen Raum gibt es mehrere Vermittler für P2P-Kredite. Die größten sind Auxmoney, smava und Maxda.
Bedingungen für den Führerschein auf Raten
Welche Voraussetzungen Sie für eine Führerschein-Finanzierung erfüllen müssen, hängt maßgeblich davon ab, für welche Finanzierungsart Sie sich entscheiden. Wenn Sie Ihre Führerscheinkosten einfach über die laufenden Kosten für die Fahrschule über mehrere Monate strecken oder es Ihnen gelingt, eine Ratenzahlung mit der Fahrschule direkt zu vereinbaren, müssen Sie im Grunde gar keine zusätzlichen Bedingungen erfüllen.
Sobald aber eine Bank ins Spiel kommt, sieht die Sache anders aus. Die wichtigste Voraussetzung, um einen Kredit von einer Bank zu erhalten, ist eine gute Bonität. Um diese zu prüfen, greifen die Banken auf die Wirtschauftsauskunftei Schufa zurück. Die Schufa sammelt Daten über Sie, unter anderem über Ihre Kredithistorie, die Anzahl Ihrer Kreditkarten und Girokonten, Ihre Mobilfunkverträge, Ihren Wohnort und Ihr Alter. Diese Daten werden für die Berechnung eines Scorings verwendet, das es der Bank erlaubt, Ihre Bonität einzuschätzen. Wenn diese Prüfung positiv ausfällt, müssen Sie lediglich noch einige Voraussetzungen erfüllen:
- Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein.
- Sie müssen über einen Wohnsitz in Deutschland verfügen.
- Sie benötigen ein Konto bei einer in Deutschland ansässigen Bank.
Für die Finanzierung eines Führerscheins besonders wichtig: Auch Schüler, Azubis und Studenten können einen Kredit erhalten, um ihren Führerschein auf Raten zu machen. Sie müssen allerdings mit einer niedrigen Kreditlinie rechnen oder damit, dass weitere Sicherheiten wie eine Bürgschaft der Eltern nötig ist.
So finden Sie die richtige Fahrschule
Die Wahl der richtigen Fahrschule ist nicht leicht. Oftmals entscheidet letztlich das Bauchgefühl, und leider nicht selten auch der Preis. Letzteres sollte aber keinesfalls der ausschlaggebende Faktor sein. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, die für Sie passenden Fahrschule zu finden.
Der persönliche Eindruck zählt
Eine Online-Recherche nach Fahrschulen in Ihrer Umgebung ist hilfreich, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Die Fahrschulen in der engeren Wahl sollten Sie allerdings vorher persönlich besuchen. Im Idealfall können Sie den Fahrlehrer bzw. die Fahrlehrerin persönlich kennenlernen. Denken Sie daran, dass Sie mit ihm oder ihr eine längere Zeit verbringen müssen und insbesondere der Lehrstil für Sie passen muss. Fragen Sie ruhig auch nach, ob Sie als Gast bei einer Fahrschule mitfahren können.
Eine gute Fahrschule erkennen Sie auch an einer persönlichen Beratung, die auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht.
Auf welchem Fahrzeug werden Sie lernen?
Auch wenn das Fahrschulfahrzeug nicht die ausschlaggebende Rolle bei der Fahrschulwahl spielen sollte, ist es dennoch wichtig, dass Sie sich in dem Auto wohlfühlen, auf dem Sie lernen werden. Und wenn der Rest der Fahrschule passt, dürfen Sie auch durchaus Ihre Vorliebe für bestimmte Autos in die Entscheidung mit einbeziehen.
Hören Sie auf Mundpropaganda
Der fast wichtigste Tipp zur Wahl der richtigen Fahrschule ist dieser: Hören Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis unter ehemaligen Fahrschülern um, welche Erfahrungen diese mit ihrer Fahrschule gemacht haben. Erfahrungen aus erster Hand sind viel wert. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass Ihre Ansprüche an eine gute Fahrschulausbildung anders als die Ihrer Freunde sein können.
Denken Sie an die Zukunft
Wenn Sie planen, nach dem Auto-Führerschein noch weitere Führerscheine zu machen, etwa einen Motorrad- oder LKW-Führerschein, ergibt es Sinn, den Führerschein der Klasse B auch bei einer Fahrschule zu machen, die auch die Führerscheine der anderen gewünschten Klassen anbietet. So ersparen Sie sich die erneute Suche, wenn Sie die nächste Fahrerlaubnis erwerben wollen.
Nehmen Sie sich Zeit und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl
Treffen Sie die Entscheidung für eine Fahrschule nicht vorschnell, sondern nehmen Sie sich die Zeit, mehrere Fahrschulen zu vergleichen. Schränken Sie die Auswahl immer weiter ein und scheuen sie sich nicht, den Fahrschulen in der engeren Auswahl ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Dabei sollten Sie auf jeden Fall ein persönliches Beratungsgespräch in Anspruch nehmen und im Idealfall als Gast bei einer Fahrstunde mitfahren. Melden Sie sich nur bei einer Fahrschule an, wenn Sie ein wirklich gutes Gefühl haben. Der Preis sollte dabei nicht ausschlaggebend sein, denn wenn Sie ein gutes Gefühl bei Fahrschule und Fahrlehrer oder -lehrerin haben, wird auch der Lernerfolg größer und die Ausbildung damit günstiger sein.